Wir erklären dir, was du beim Räuchern auf dem Gasgrill zu beachten hast, welches Zubehör sich am besten eignet, wie du Räucherchips passend nach ihrer Holzart auswählst und wie du sie verwendest. Zudem geben wir dir wertvolle BBQ Tipps & Tricks, mit denen du das Smoken auf gasbetriebenen Grills erlernen und variantenreich gestalten kannst.
Räuchern – was ist das?
Ursprünglich genutzt, um bestimmte Lebensmittel wie Fleisch und Fisch länger haltbar zu machen, wird das Räucher-Verfahren heutzutage meist eingesetzt, um amerikanischen BBQ-Klassikern, wie Sparerips, Pulled Pork oder Brisket, ihren typisch rauchigen Geschmack zu verleihen.
Genauso können aber auch Steaks, Fisch und Hähnchenbrust durch das Räuchern geschmacklich verfeinert werden.
Damit die gewünschte rauchige Note entsteht, wird in erster Linie Zeit benötigt - das Grillgut muss lange genug von Rauch umhüllt werden. Rauch wird beim Smoken also als Gewürz eingesetzt, um Fleisch, Fisch, Gemüse oder sogar Obst den einzigartigen Räucher-Geschmack zu verleihen.
Ein leichtes Raucharoma kann gewiss auch über rauchige Gewürze, wie Räuchersalz oder aber Liquid Smoke erzeugt werden, unserer Erfahrung nach ist die Intensität allerdings deutlich schwächer als beim Einsatz von Rauch und Zeit.
Traditionell wird zwischen Heißräuchern und Kalträuchern unterschieden. Beim Kalträuchern benötigst du sehr geringe Temperaturen von höchstens 25 °C, die über viele Stunden oder mehrere Tage gehalten werden. Kaltgeräucherte Lebensmittel, wie Schinken, werden auf diese Weise nicht gegart und lange haltbar gemacht.
Wir gehen im Weiteren auf das Heißräuchern beim Grillen mit Gas ein, hierbei wird das Räuchergut bei Temperaturen zwischen 60 und 125 °C zeitgleich geräuchert und schonend gegart. Heißräuchern nimmt nur einige Stunden in Anspruch, wodurch ein milderes Räucheraroma entsteht. Das Räuchergut sollte nach dem Heißräuchern am besten direkt warm verzehrt werden.
Die Räucherbox - DAS Grillzubehör zum Smoken
Beim Räuchern auf gasbetriebenen Grills wird das Grillgut bei geschlossenem Deckel von warmem Rauch umhüllt, der durch Verbrennen sogenannter Räucherchips entsteht.
Um dir das Räuchern beim Grillen auf Gas möglichst einfach zu machen, stellen wir dir folgend das Räucher-Tool vor, das unserer Erfahrung nach am besten für den Einsatz im Grill geeignet ist – die Räucherbox!
Bei der Wahl der richtigen Räucherbox solltest du darauf achten, dass Form & Größe so gewählt werden, dass sie zwischen die Brenner bzw. Flammenverteiler von deinem Grill gelegt oder gehängt werden kann. Im Deckel der Box sollten sich Öffnungs-Schlitze befinden, durch die Luft gezogen und Qualm abgegeben wird.
Einige aktuelle Grill-Serien verfügen über Flammenverteiler, die direkt als Räucherschiene verwendet werden können. Mit der Wahl einer Räucherbox, die zwischen die Flammenverteiler passt, sparst du Platz auf dem Grillrost und die Woodchips fangen etwas schneller an zu glühen.
Einige Woodchips werden bereits in einer Aluschale geliefert, sodass diese direkt in den Grill gestellt werden können. Das Aluminium kommt nicht mit den Speisen in Berührung und ist für die Gesundheit damit unbedenklich.
Häufig finden sich in Blogs Tipps zur Nutzung einer selbst gebastelten Alufolientasche, hierbei werden Räucherchips in mit Löchern versehene Alufolie gewickelt und in die Flamme bzw. auf den Brenner gelegt. Da die mit Räucherholz gefüllte Alufolie, unter Einfluss der direkten Brenner-Hitze meist nur einmal einsetzbar ist, raten wir der Umwelt zuliebe von diesem Vorgehen ab.
Unser Tipp: Sollte deine Räucherbox nicht zwischen die Brenner deines Grills passen, kannst du sie auch einfach auf den Grillrost, direkt oberhalb des entzündeten Brenners, stellen – auch so sind gute Räucher-Ergebnisse beim BBQ möglich.
Die Wahl der richtigen Räucherchips
Wenn du dich über Woodchips informierst, werden dir eine Menge verschiedene Holzarten und Aromen vorgeschlagen. Folgend findest du unsere 5 Lieblings-Räucherchips.
Einen ausführlichen Überblick über beliebte Räucherchips erhältst du in unserem Magazin-Beitrag „Die passenden Räucherchips finden – ein Ratgeber zu beliebten Räucherhölzern“. Dort bekommst du einen Eindruck darüber, welche Chips am besten zu deinem Rezept passen.
APFELHOLZ
Hat ein besonders fruchtiges Aroma. Sehr gut zum Räuchern von Geflügel, Rind- und Schweinefleisch einsetzbar - versuche Apfel aber auch mal in Kombination mit Fisch.
BUCHENHOLZ
Entwickelt ein sehr populäres Raucharoma, welches z.B. von der Räucherforelle bekannt ist und kann sowohl für Fisch, Gemüse als auch für jegliches Fleisch eingesetzt werden.
ERLENHOLZ
Dezenter Rauchgeschmack mit einem weichen Aroma. Der milde Charakter des Räucherholzes kann gut mit Geflügel, Fisch und Gemüse kombiniert werden.
KIRSCHHOLZ
Erzeugt ein süßliches, fruchtiges Raucharoma. Sehr universell für das Räuchern jeglicher Fleischsorten einsetzbar.
WALNUSSHOLZ
Kräftiges Aroma mit nussig-süßer Note. Gut zu verwenden für Rind, Schwein, Lamm und Wild.
Vorbereitung & Räucherprozess
Beim Räuchern auf dem gasbetriebenen Grill ist eine gute Vorbereitung unerlässlich - dabei muss unbedingt auch bedacht werden, dass Smoken deutlich mehr Zeit als „normales“ Grillen bedarf.
Das fängt mit dem einfachen Wässern der Chips an. Lege die Chips für gut 30 Minuten in Wasser, so nehmen Sie Feuchtigkeit auf, glimmen später besser und halten etwas länger. Wichtig ist, dass die Chips feucht, aber nicht durchnässt sein sollten. Lass die Räucherchips also gut abtropfen, bevor du eine Hand voll in die Räucherbox füllst.
Bereite auf diese Weise mehr Chips vor, als du für die erste Befüllung der Box benötigst. Im Schnitt musst du die Woodchips nämlich nach 15 bis 20 Minuten austauschen, damit ein konstanter Rauch entsteht und gute Ergebnisse beim Räuchern erzielt werden. Wann die Chips erneuert werden müssen, erkennst du daran, dass der aus der Box austretende Rauch deutlich dünner wird.
Welche Temperatur und Brennereinstellung du für deinen Räucherprozess benötigst, hängt davon ab, welches Räuchergut du verarbeitest. Folgend unsere allgemeine Anleitung für das Räuchern auf dem gasbetriebenen Grill:
Lege oder hänge die Räucherbox zwischen die Flammenverteiler und heize den Grill bis ca. 150 C° auf, so fangen die Räucherchips nach einigen Minuten an zu qualmen. Legst du die Räucherbox auf den Rost oberhalb des Brenners, kannst du den Grill zunächst auf ca. 200 C° aufheizen. Sobald die Chips anfangen gleichmäßig zu qualmen, regelst du die Brenner auf deine Zieltemperatur herunter, also auf eine niedrige Temperatur bis ca. 125 C°. Achte stets darauf, dass die Chips nicht anfangen zu brennen. Schließe den Deckel und lass zunächst ausreichend Rauch im Innenraum des Grills entstehen. Dann kannst du dein Grillgut auf den Rost legen.
Dieser Ablauf kann für alle Gasgrills angewendet werden, unserer Erfahrung nach, solltest du die Platzierung vom Räuchergut und der Räucherboxen allerdings auf die Größe des Grills abstimmen. Bei 2 und 3 Brenner Grills, gehst du am besten so vor, dass du zwei Temperaturzonen bildest, eine mit gezündetem Brenner, in der die Box liegt und die Räucherchips zum Glimmen gebracht werden und die indirekte Zone, in der das Grillgut liegt. Ab 4 Brennern kannst du damit beginnen, das Grillgut in der Mitte zu platzieren und die Brenner links und rechts auf niedriger Stufe zu heizen. Vorteil hierbei ist, dass das Fleisch von beiden Seiten gleichmäßige Hitze erhält. Am besten arbeitest du hier mit jeweils einer Räucherbox auf jeder Seite, da sich der Rauch so deutlich intensiver und gleichmäßiger verteilt. Bei kleinen Grills reicht meist eine Box aus, da das Volumen bei geschlossenem Deckel geringer ist. Je nachdem, wie rauchig das Grillgut letztlich schmecken soll, kannst du die Entfernung der qualmenden Smoker Box natürlich einfach variieren.
Unser Tipp: Räucherhölzer können vor dem Räuchern auch in andere Flüssigkeiten als Wasser eingelegt werden, bspw. Säfte oder Rotwein, so entwickelt sich ein noch individuelleres Aroma.
Weitere Räuchertools und Techniken für den Grill
Neben der Räucherbox gibt es auch anderes Grillzubehör, mit dem du beim Grillen auf Gas recht einfach eine feine rauchige Note in Fleisch und Fisch zaubern kannst.
Das Aroma ist meist leichter als bei der Verwendung von Chips. Die Speisen kommen bei den beiden Alternativen zwar direkt in Kontakt mit dem Räucher-Zubehör es entsteht aber meist eine deutlich geringere Rauchentwicklung.
Räucher-Planken sind sauber geschnittene Holz-Bretter, auf die das Grillgut beim Grillen direkt aufgelegt wird. So schützen Sie das Grillgut vor direkter Hitze und geben zusätzlich ein leichtes Aroma ab. Vor der Anwendung sollten Räucherbretter für ca. 1 Stunde in Wasser eingelegt werden, dies hat den gleichen Effekt wie bei Räucherchips. Wähle auch hier die Holzart passend zum Grillgut - sehr beliebt sind Räucherplanken aus Zedernholz oder Erle, die hervorragend zu Lachs oder Forelle passen.
Räucher-Blätter, auch Wood Wraps genannt, geben Speisen ebenfalls einen milden Rauchgeschmack. Sie werden, wie Chips, für ca. 30 Minuten in ein Wasserbad gegeben, bevor Fleisch, Fisch und Geflügel hiermit umhüllt werden. Zur Fixierung kann ein Bindfaden genutzt werden. Wood Wraps werden wie Räucherplanken direkt auf das Grillrost gelegt. Besonders interessant sind Wood-Wraps, da du neben deinem Grillgut, auch Gemüse, Obst oder bspw. Zitronengras direkt mit in den Wrap wickeln kannst, sodass der gesamte Inhalt eine gleichmäßige Rauchnote erhält und das Fleisch, Geflügel oder der Fisch während des Garprozesses, weitere Aromen aufnehmen kann.
Du siehst, auf Räucher-Aromen muss beim Grillen auf gasbetriebenen Grills nicht verzichtet werden.
Zubehör wie Räucherboxen, bieten in Verbindung mit verschiedenen Räucherhölzern, die Möglichkeit, gute Ergebnisse beim Räuchern zu erzielen. Wir hoffen, dieser Ratgeber hilft dir bei deinen ersten Versuchen - viel Spaß beim Räuchern auf dem Gasgrill!
Dein Raoul von theBBQshop.de
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